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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
13.08.2010
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
Deloitte-Studie: Bedeutung von Beiratsarbeit für mittelständische Unternehmen

Laut der Deloitte-Studie „Beiräte im Mittelstand“ aus der Reihe „Erfolgsfaktoren im Mittelstand“ spielen Beiräte in mittelständischen Unternehmen eine wichtige Rolle. Die Hauptaufgaben liegen bei der Kontrolle der Unternehmensführung, deren Beratung sowie der Vermittlerfunktion zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen. Zwar wird ihre Effizienz kaum überprüft, dennoch leisten sie nach Ansicht der befragten Unternehmer wertvolle Arbeit. Der Tätigkeitsund Kompetenzbereich der Beiräte ist breit gestreut, ebenso wie ihre Vergütung, die bis etwa 10 000 Euro pro Jahr betragen kann. Trotz hoher Ansprüche an die Beiratsmitglieder haben die meisten Unternehmen keine Schwierigkeiten bei der Besetzung. Die genaue Beiratsausprägung ist abhängig von den strukturellen Rahmenbedingungen des jeweiligen Unternehmens. Vor allem bei Familienunternehmen mit externem Führungspersonal hat der Beirat oft eine kontrollierende Funktion. Bei einem fremdfinanzierten Betrieb hingegen ist er meist ein kommunikatives Bindeglied zwischen Inhabern und Investoren. Nicht zuletzt fällt dem Beirat eine wichtige Rolle bei der Nachfolgeregelung in Familienunternehmen zu. Die Kontrollfunktion dominiert jedoch: 36 % sehen hier den Schwerpunkt, 30 % legen das Hauptgewicht auf die Beratung, für 14 % ist er hauptsächlich Mittler und Interessenvertreter. 85 % der Befragten bezeichnen den Beirat als wesentlichen Faktor für den Unternehmenserfolg. Sein Beitrag liegt u. a. in der Förderung einer besseren Entscheidungsqualität und der Risikopräventionsarbeit. Zudem macht er das Unternehmen attraktiver für Kapitalgeber. Für knapp ein Viertel bzw. Fünftel der Befragten sind externe Beratung/Empfehlungen, Steigerung der innerbetrieblichen Transparenz sowie Vorgabe von Strategien die ausschlaggebenden Erfolgstreiber. Kritisch wird hingegen erwähnt, dass der Beirat zu weit vom operativen Geschäft entfernt ist, wobei Manager dies prinzipiell kritischer bewerten als Eigentümer. Die Beiräte in den Betrieben der Befragten setzen sich zu 14 % aus Familienmitgliedern und zu 86 % aus Externen (Führungskräfte anderer Unternehmen, Betriebswirte) zusammen. Einen „idealen“ Beirat gibt es nach Ansicht der Studienteilnehmer nicht, jedoch sind insbesondere unternehmerische Fähigkeiten, Verantwortungsbewusstsein, Erfahrung und strategische Kompetenz entscheidend. Obwohl dem Mittelstand allgemein Probleme bei deren Besetzung nachgesagt werden, bestätigen das gerade einmal 5 % der Befragten. Die ideale Beiratsstärke für ein mittelständisches Unternehmen liegt bei etwa drei bis fünf, maximal sieben Personen. Wie die Studie zeigt, ist der Erfolg umso größer, je kleiner das Gremium und je höher seine Sitzungsfrequenz ist. Eine besondere Bedeutung hat der Vorsitzende, er trägt die Verantwortung für alle Beiratsentscheidungen – allerdings haben 20 % der Befragten keinen Vorsitzenden definiert. Die Vergütung der Gremiumsmitglieder deckt eine weite Spanne ab: Knapp ein Viertel bezahlt Beiratsarbeit gar nicht – ansonsten sind 5 000 bis 10 000 Euro pro Jahr üblich, wie mehr als 60 % bestätigen. Den kompletten Report finden Sie unter www.deloitte.com zum Download. (www.deloitte.com) Vgl. zu diesem Thema auch den Beitrag von Thümmel, Der Anwalt als Beirat im Familienunternehmen, BB 7/2010, XV.

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