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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
24.11.2011
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
Mazars-Studie: Anleihen für den Mittelstand

Seit dem vergangenen Jahr finanzieren sich viele mittelständische Unternehmen über Anleihen -

ein Instrument, das zuvor nur Konzernen zur Verfügung

stand. Damit hat sich für Mittelständler eine interessante Ergänzung zum Bankkredit aufgetan.

Doch die Rahmenbedingungen für Emissionen haben sich in den letzten Wochen und Monaten

deutlich eingetrübt: Anleihen sind kein Selbstläufer mehr, die Investoren sind zurückhaltender, fordern Covenants und höhere Risikoaufschläge.

Deshalb fragt sich:Wann lohnt sich die Emission einer Mittelstandsanleihe? Was ist bei der Umsetzung zu berücksichtigen? Welche Risiken gibt es, und wie wird sich der Markt entwickeln?

Antworten auf diese und weitere Fragen gibt die neue Studie „Anleihen für den Mittelstand". Die

Studie wurde von Finance im Auftrag von youmex in Kooperation mit Mazars und Heuking

Kühn Lüer Wojtek durchgeführt. Finance-Research hat rund 20 Tiefeninterviews mit Finanzentscheidern aus dem Mittelstand, Emissionsberatern, Ratingagenturen, klassischen Mittelstandsbanken, Anwälten, Investoren und Wirtschaftsprüfern geführt.

Die Kernergebnisse sind:

- Anleihen bieten Mittelständlern im aktuellen Umfeld weiterhin eine interessante Finanzierungsalternative.

Wegen hoher Fixkosten sind Emissionen aber erst ab einem Volumen von

30 Mio. Euro wirtschaftlich sinnvoll.

- Unternehmen mit hoher Markenbekanntheit tun sich bislang besonders leicht bei der Anleihefinanzierung.

- Die Publizitätspflichten, die mit einer Transaktion einhergehen, sind besonders für nicht börsennotierte Unternehmen immer noch ein wichtiger Hinderungsgrund.

- Die Alternative zu einer Anleiheplatzierung ist häufig keine andere Finanzierung, sondern der

Verzicht auf Wachstum.

- Aus Risikoerwägungen sollten sich Unternehmen nicht nur auf ein Finanzierungsinstrument

verlassen.

- Anlegerschutzklauseln wie Covenants und Sicherheiten könnten in Zukunft eine deutlich

größere Rolle spielen - besonders für Unternehmen unterhalb des Investmentgrade.

- Momentan lässt sich zwar keine „Segment-Arbitrage" (Unternehmen wählen die Börse mit

den niedrigsten Zugangsvoraussetzungen) feststellen. Das latente Risiko eines „Moral Hazards"

bleibt jedoch bestehen.

- Anleihemärkte reagieren sehr sensibel auf exogene Schocks. Um nicht prohibitiv teure Risikoaufschläge in Kauf nehmen zu müssen oder gar nur einen Teil des anvisierten Volumens

platziert zu bekommen, stehen Anleiheemissionen unter dem Diktat der Marktentwicklung.

- Bei den Ratings setzen Emittenten bewusst auf deutsche Agenturen.

- Ein aufsehenerregender „Default" oder gehäufte Zahlungsausfälle könnten die für Mittelstandsanleihen bedeutende Investorengruppe der Privatanleger nachhaltig verschrecken.

Die Studie kann als Hardcopy bestellt werden unter news@mazars.de

(www.mazars.de)

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