BAG: Schwarzgeldabrede stellt keine Nettolohnvereinbarung dar - Anwendungsbereich von § 14 Abs. 2 S. 2 SGB IV
BAG , Urteil vom 17.03.2010 - Aktenzeichen 5 AZR 301/09 (Vorinstanz: LAG München vom 27.02.2009 - Aktenzeichen 9 Sa 807/08; ) (Vorinstanz: ArbG München vom 26.06.2008 - Aktenzeichen 13 Ca 6947/06; ) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Amtliche Leitsätze: Die in § 14 Abs. 2 Satz 2 SGB IV geregelte Fiktion einer Nettoarbeitsentgeltvereinbarung dient ausschließlich der Berechnung der nachzufordernden Gesamtsozialversicherungsbeiträge und hat keine arbeitsrechtliche Wirkung. Orientierungssätze: 1. Mit einer Schwarzgeldabrede bezwecken die Arbeitsvertragsparteien, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zu hinterziehen, nicht jedoch deren Übernahme durch den Arbeitgeber. 2. Nach § 14 Abs. 2 Satz 2 SGB IV gilt bei einem illegal beschäftigten Arbeitnehmer im Rahmen der Berechnung der nachzufordernden Gesamtsozialversicherungsbeiträge ein Nettoarbeitsentgelt als vereinbart. Diese Fiktion betrifft nur das Sozialversicherungsrecht und führt arbeitsrechtlich zu keiner Nettolohnabrede. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Amtliche Normenkette: Gesetz zur Erleichterung der Bekämpfung von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit (vom 23. Juli 2002, BGBl. I S. 2787) Art. 3 Nr. 2; SGB IV § 14 Abs. 2 S. 2; SGB IV § 8 Abs. 1 Nr. 1; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 148; ZPO § 559 Abs. 2; EStG § 19; EStG § 42d Abs. 1 Nr. 1; Redaktionelle Normenkette: Gesetz zur Erleichterung der Bekämpfung von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit (vom 23. Juli 2002, BGBl. I S. 2787) Art. 3 Nr. 2; SGB IV § 14 Abs. 2 S. 2; SGB IV § 8 Abs. 1 Nr. 1; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 148; ZPO § 559 Abs. 2; EStG § 19; EStG § 42d Abs. 1 Nr. 1;
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