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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
10.10.2014
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
EY: Weltweiter Markt für Börsengänge boomt – IPO-Welle schwappt auch nach Deutschland

Der Boom auf dem weltweiten Markt für Börsengänge (IPO) hält an: In den ersten neun Monaten dieses Jahres gingen weltweit 851 Unternehmen an die Börse – im Vorjahreszeitraum waren nur 570 Börsengänge gezählt worden. Das Gesamtemissionsvolumen lag mit 186,6 Mrd. US-Dollar sogar noch deutlicher – um 94 % – über dem Vorjahresniveau (96,2 Mrd. US-Dollar). Besonders gut entwickelten sich die europäischen Börsenplätze: Hier hat sich das Emissionsvolumen mehr als vervierfacht – von knapp 13 Mrd. auf gut 53 Mrd. US-Dollar –, die Zahl der Börsengänge in Europa hat sich immerhin mehr als verdoppelt: von 99 auf 211. Und weitere IPOKandidaten stehen – gerade in Deutschland – in den Startlöchern. Bislang wurden in Deutschland in diesem Jahr 7 IPO gezählt, für das Gesamtjahr wird mit insgesamt 15 bis maximal 20 Börsengänge gerechnet.

Das sind Ergebnisse des aktuellen weltweiten IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY (Ernst & Young).

Auf dem deutschen IPO-Markt war die bislang größte Transaktion des Jahres der IPO des Baustoffhersteller Braas Monier (470 Mio. Euro). Insgesamt brachten die sieben Neuemissionen des ersten Halbjahres gut 900 Mio. Euro an Platzierungsvolumen. Zusätzlich gingen mit Orion Engineered Carbons und Affimed Therapeutics zwei deutsche Unternehmen in den USA an die Börse und erlösten dabei etwa 400 Mio. US-Dollar.

Mit den unmittelbar bevorstehenden IPO von Zalando und Rocket Internet wird das Emissionsvolumen in Deutschland in diesem Jahr auf mindestens 3 Mrd. Euro klettern – nach 2,35 Mrd. Euro im Vorjahr.

In Deutschland dürfte das Jahr 2014 – gemessen am Emissionsvolumen – nach Einschätzung von EY somit das stärkste IPO-Jahr seit 2007 werden. Damals wurden insgesamt 7,85 Mrd. Euro bei Börsengängen in Deutschland erlöst.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres lag die Zahl der IPO weltweit um 49 % höher als im Vorjahreszeitraum, im dritten Quartal betrug das Plus hingegen nur noch 29 %(von 202 auf 260).

Insbesondere Private-Equity-Investoren – so EY – nutzen derzeit das positive Umfeld am Kapitalmarkt, um sich von ihren Beteiligungen zu trennen. Sie erlösten im bisherigen Jahresverlauf bei 208 IPO insgesamt 70 Mrd. US-Dollar – so viel wie nie zuvor (Gesamtjahr 2013: 58,4 Mrd. USDollar bei 187 Börsengängen). Und die Pipeline ist nach wie vor gut gefüllt: Mehr als 100 IPO von Unternehmen aus dem Portfolio von Private Equity-Unternehmen stehen an, die nach EYSchätzung mindestens 20 Mrd. Dollar einbringen dürften.

Die ausführliche Pressemitteilung und die Studie finden Sie auf der EY-Homepage.

(www.ey.com)

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