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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
11.09.2015
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC: Private-Equity-Branche erfindet sich neu

Europas Private-Equity-Branche ist dabei, ihr Geschäftsmodell grundlegend neu auszurichten. Aufgrund steigender Akquisitionspreise sind die gewohnten Renditen mit den herkömmlichen Managementmethoden nicht mehr zu realisieren. Darum legen 36 % der befragten Beteiligungsfirmen ihren Fokus zunehmend auf operative Verbesserungen bei den von ihnen gehaltenen Unternehmen, wie die „Private Equity und Leverage Studie 2015“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt. Gut 77 % der befragten Beteiligungsmanager schätzen die Optimierung der betrieblichen Wertschöpfung als zunehmend wichtiger für die Rendite ein – in den kommenden fünf Jahren werde sich dieser Trend sogar noch verstärken. So gehen 45 % der Teilnehmer davon aus, dass operative Verbesserungen künftig das größte Renditepotenzial bergen. Insgesamt wurden für die Umfrage 100 hochrangige Beteiligungsmanager in ganz Europa befragt. Die Private Equity Fonds verfügen über mehr Geld als jemals zuvor. Ende März dieses Jahres belief sich das investierbare Vermögen weltweit auf 1,24 Bio. Dollar, allein in Europa waren es mehr als 300 Mrd. Dollar – beides bedeutet einen neuen Rekord. Verstärkt wird der Anlagedruck durch die extrem günstigen Kreditkonditionen, die es den Fonds erlauben, ihre Investitionen mit Fremdkapital zu hebeln („Leverage“). So lag der Verschuldungsgrad bei Private Equity-Deals in Deutschland im ersten Quartal bei 5,7 – und damit so hoch wie im Boom-Jahr 2007. In der Vergangenheit kam die Rendite in erster Linie aus dem „Financial Engineering“. So machten der „Leverage“-Effekt und der „Arbitrage“-Effekt (billig kaufen und teuer verkaufen) zusammen rund 70 % der durchschnittlichen Branchenrendite von rund 20 % jährlich aus. In Zukunft werden vergleichbare Profite nur noch dann möglich sein, wenn es den Beteiligungsfirmen gelingt, ihre Übernahmeziele auch operativ zu stärken. Lediglich 41 % der Befragten halten den „Arbitrage“-Effekt auch in Zukunft für den wichtigsten Renditetreiber. Die Senkung der Kosten ist aus Sicht der Private Equity Manager zwar eine wichtige Maßnahme, um die übernommenen Unternehmen operativ besser aufzustellen – aber beileibe nicht die einzige. Häufig genannt wurden auch der bessere Umgang mit dem Betriebskapital, effizientere Verkaufsstrategien, höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Erschließung neuer Märkte und Kundengruppen. Den gesamten Report finden Sie unter www.pwc.de/private-equity-im-Wandel.

(PM PwC vom 8.9.2015)

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