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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
29.08.2014
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
Towers Watson: Niedrigzinsen drücken Ausfinanzierung deutscher Pensionspläne nach unten

Die anhaltende Niedrigzinspolitik in der Euro-Zone zeigt deutliche Auswirkungen auf die Pensionspläne deutscher Unternehmen. In der ersten Jahreshälfte rutschte der Ausfinanzierungsgrad der DAX Pensionspläne auf 61,3 %, ein Minus von vier Prozentpunkten gegenüber dem Jahresende 2013 (65,3 %). Auch der Ausfinanzierungsgrad der Pensionspläne im MDAX ging von 51,4 % auf 48,1 % (–3,3 Prozentpunkte) zurück. Das zeigt die Modellberechnung „German Pension Finance Watch“ der Unternehmensberatung Towers Watson. Die Ursache für den Rückgang sehen die Towers-Watson-Experten im Absinken des Rechnungszinses auf 3,07 %. Ende 2013 lag er noch bei 3,65 %. Auch aufgrund des gesunkenen Rechnungszinses stieg der Wert, mit dem die Pensionsverpflichtungen der DAX-Unternehmen in die Bilanz eingehen, im ersten Halbjahr 2014 um 11,1 % auf 336,8 Mrd. Euro. Das Planvermögen stieg weiterhin kontinuierlich an und lag zur Jahresmitte 2014 bei 206,6 Mrd. Euro (+4,3 % seit Jahresanfang). Im MDAX zeigte sich dieselbe Dynamik, wenn auch auf geringerem Niveau: Die Pensionsverpflichtungen stiegen um 11,2 % auf 56 Mrd. Euro, das Planvermögen legte um 4,1 % auf 27 Mrd. Euro zu. Im ersten Halbjahr 2014 zeigte das Planvermögen der DAX-Pensionspläne mit einem Plus von 4,3 Prozent einen moderaten Anstieg. Die Rendite des angelegten Kapitals belief sich in diesem Zeitraum auf 5,5 %. Stärkster Renditetreiber waren die globalen Aktienpositionen, die um rd. 7 % zulegen konnten. Damit trugen sie mehr zur Rendite bei als die europäischen Aktienwerte, die ein Plus von 5,6 % aufwiesen. Die Anleihenpositionen, die mit 62 % den größten Anteil im Portfolio der DAX-Pensionspläne einnehmen, erzielten eine Rendite von sechs Prozent. Lediglich die Immobilienwerte wiesen mit –0,8 % eine negative Rendite auf. Die negative Entwicklung im Immobiliensegment zog die Rendite der MDAX-Pensionspläne stärker nach unten, da diese einen höheren Anteil dieser Asset-Klasse aufweisen (11 % im MDAX gegenüber 6 % im DAX). Auch der höhere Aktienanteil bei den MDAX-Pensionsplänen (33 % gegenüber rund 28 % im DAX) konnte das nicht kompensieren. Insgesamt stiegen die pensionsspezifischen Vermögen der MDAX-Unternehmen im ersten Halbjahr um 4,1 % auf 27 Mrd. Euro. Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse ist demnächst abrufbar unter www.towerswatson.de.

(www.towerswatson.de)

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