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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
17.07.2014
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
EY: Finanzinvestoren kaufen wiederverstärkt in Deutschland ein, aber Transaktionsvolumen sinkt

Finanzinvestoren haben in der ersten Hälfte dieses Jahres bei 58 Transaktionen Unternehmen oder Unternehmensbeteiligungen in Deutschland für insgesamt 5,6 Mrd. Euro erworben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg die Zahl der Transaktionen um sieben, der Wert der Transaktionen– das Transaktionsvolumen bezieht sich nur auf Transaktionen, deren Wert bekannt gegeben wurde – sank hingegen deutlich: um 40 % von 9,4 auf 5,6 Mrd. Euro. Bei Verkäufen von Unternehmensbeteiligungen – sog. Exits –haben die Investoren in der ersten Jahreshälfte insgesamt 7,0 Mrd. Euro erlöst – ein Rückgang um 47 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Exits lag mit 38 über dem Vorjahreswert(33), aber deutlich unter dem Niveau des zweiten Halbjahres 2013, als 51 derartige Transaktionengezählt worden waren. Das sind Ergebnisse einer Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY), die den deutschen Private-Equity-Markt untersucht. Nach wie vor bewegen sich die Aktivitäten auf deutlich niedrigerem Niveau als in den Boomjahren vor der Finanzkrise:2006–2008 gab es jeweils um die 180 Private Equity-Transaktionen in Deutschland.

Exit-Boom dürfte seinen Höhepunkt überschritten haben

Im vergangenen Jahr hatten sich Private Equity-Investoren im großen Stil von Beteiligungen getrennt: Der Wert der Beteiligungsverkäufe schnellte im Vergleich zu 2012 von 9,9 auf 24,0Mrd. Euro hoch. Im zweiten Halbjahr 2013 waren insgesamt 51 Exit-Transaktionen gezählt worden– so viele wie nie zuvor. Inzwischen aber könnte der Trend gebrochen sein: Der Wert der Beteiligungsverkäufe in Deutschland sank in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2013 von 10,9 auf 7,0 Mrd. Euro. Und auch die Zahl der Exits ging zurück: von 51 auf 38. Nach wie vor übersteigt der Wert der Verkäufe den der Zukäufe deutlich – um 25 % im ersten Halbjahr, sogar um 82 % im Gesamtjahr 2013.

Starke Konkurrenz durch strategische Investoren

Dass die Zahl der PE-Transaktionen im ersten Halbjahr nicht stärker gestiegen ist, dürfte – so EY – zum einen an den inzwischen recht hohen Kaufpreisen liegen und zum anderen am gestiegenen Interesse vonseiten strategischer Investoren, die bei zahlreichen Deals in Konkurrenz zu den Finanzinvestoren treten. Im Gegensatz zur relativ konstanten Entwicklung bei den Private Equity-Transaktionen ist bei den von strategischen Investoren ausgehenden Zukäufen seit Jahren eine starke Dynamik festzustellen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden in Deutschland260 Unternehmenszukäufe von Corporates getätigt, das waren etwa so viele wie im zweiten Halbjahr 2013 (261) und ein Anstieg um 10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (236).

(www.ey.com)

--> Die Präsentation „Der Transaktionsmarkt in Deutschland – 1. Halbjahr 2014“ steht auf der EY-Homepage zum Download bereit.

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