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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
07.03.2014
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC-Studie: Erwartete Synergien werden nur bei jedem zweiten Deal realisiert

Unternehmenszusammenschlüsse führen zwar i. d. R. zum erwarteten strategischen Ziel, bringen aber oft geringere Synergieeffekte als erwartet. Wesentliche Ursachen sind Planungs- und Managementfehler, aber auch Reibungsverluste bei der Unternehmensintegration wie bspw. eine erhöhte Personalfluktuation, wie aus der Studie „Making Deals Successful“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor geht. So wurden bei den gut 300 analysierten Transaktionen strategische Ziele wie die Gewinnung neuer Kunden, neuer Produkte oder auch die Steigerung des Marktanteils in rund neun von zehn Fällen erreicht oder sogar übererfüllt. Demgegenüber wurden Synergien, also positive Effekte durch die Kombination der jeweiligen Stärken der Unternehmen, nur bei jedem zweiten Deal im erwarteten Maße erreicht, obwohl die Realisierung von Synergien bei drei von vier Transaktionen ein wichtiges erklärtes Ziel war. Die Diskrepanz wiege umso schwerer – so die Studie –, je stärker die erwarteten Synergien in die Kalkulation des Kaufpreises eingegangen sind. Nur bei 38 % der analysierten Transaktionen rechtfertigten die erzielten Synergieeffekte nach Ansicht der Käufer den gezahlten Preisaufschlag. Bei 58 % der Deals entsprachen die Synergien der kalkulierten Prämie zumindest teilweise, bei vier Prozent allerdings gar nicht. Positiv zu werten ist – so die Studie weiter –, dass 94 % der Unternehmen die Erkenntnisse aus der Due Diligence bei der Aufstellung des Integrationsplanes nutzen. Allerdings setzen sich rund 20 % der Befragten erst nach Abschluss der Due Diligence mit den konkreten Integrationsoptionen auseinander – damit verlören sie wertvolle Zeit. Erfolgreiche Fusionen zeichneten sich zudem durch eine gezielte Einbeziehung der Führungskräfte und Mitarbeiter in den Integrationsprozess aus. Zwar nutzen mittlerweile fast alle (91 %) der Entscheider Kennzahlen zur Kontrolle und Evaluation des Integrationsfortschritts, doch beziehen sich diese überwiegend auf finanzielle Faktoren. Bei lediglich sechs von zehn Deals wurde die Mitarbeiterzufriedenheit gemessen. Konkret berichten 39 % der Entscheider über eine höhere Personalfluktuation, 37 % über die Abwanderung wichtiger Führungskräfte und 33 % über eine generell sinkende Mitarbeiterzufriedenheit. Messbar werden diese „Dis-Synergien“ als Kostensteigerungen (41 % der Nennungen) und Erlöseinbußen (29 %).
(www.pwc.de)

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