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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
13.08.2014
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
EY: Deutscher IPO-Markt im Aufwind – globaler Markt für Börsengänge erreicht höchstes Niveau seit Finanzkrise

Der weltweite Markt für Börsengänge (IPO) boomt – und erreicht wieder Vorkrisenniveau: Im zweiten Halbjahr 2013 (Stichtag für die Zählung: 25.6.2014) gingen weltweit 563 Unternehmen an die Börse – im Vorjahreszeitraum waren noch 527 Börsengänge gezählt worden. Auch das Gesamtemissionsvolumen lag mit 110,2 Mrd. US-Dollar deutlich über dem Vorjahresniveau (71 Mrd. US-Dollar). Das sind Ergebnisse des aktuellen weltweiten IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY). In den USA wagten im ersten Halbjahr insgesamt 152 Unternehmen mit einem Volumen von 33,8 Mrd. US-Dollar den Sprung aufs Parkett – nach 86 IPO im Vorjahreszeitraum. Zum ersten Mal seit über zehn Jahren verzeichneten die US-Börsen damit wieder drei Quartale in Folge jeweils mehr als 70 Börsengänge. In Europa gingen im ersten Halbjahr ebenfalls 152 Unternehmen an die Börse; das Emissionsvolumen hat sich dabei gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 10,7 auf 38,6 Mrd. US-Dollar nahezu vervierfacht. In China schwächten sich die IPO-Aktivitäten zur Jahresmitte hingegen etwas ab: Nach einem starken Auftakt mit 68 Börsengängen im ersten Quartal wurden in China (einschließlich Hongkong) im zweiten Quartal nur noch 32 Börsengänge registriert, sodass im ersten Halbjahr insgesamt 100 Unternehmen in China an die Börse gingen. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2013 waren in China nur 24 IPO gezählt worden.
Der deutsche IPO-Markt gibt kräftige Lebenszeichen von sich: Sechs Neuzugänge im ersten Halbjahr, darunter der Baustoffhersteller Braas Monier, der Glasfedernspezialist Stabilus, die SLM Solutions, die chinesische JJ Auto und das Dual Listing der österreichischen BUWOG zeugen von den derzeit attraktiven Rahmenbedingungen am deutschen Kapitalmarkt. Insgesamt brachten die sechs Neuemissionen des ersten Halbjahres rund 1 Mrd. Euro Platzierungsvolumen. Der kräftige Anstieg des DAX, der die Rekordmarke von 10 000 Punkten geknackt hat, eine geringe Volatilität und ein kräftiger Rückenwind durch das positive gesamtwirtschaftliche Umfeld und die andauernde Niedrigzinspolitik lassen – so EY – das IPO-Fenster in Deutschland weiterhin offen. Insbesondere Private-Equity-Investoren könnten jetzt das positive Umfeld am Kapitalmarkt nutzen, um sich von ihren Beteiligungen zu trennen. Aber auch für Unternehmen, die sich von Unternehmensbestandteilen trennen wollen, um ihr Portfolio zu bereinigen, sei ein IPO in dem aktuellen positiven Marktumfeld eine attraktive Alternative zum Verkauf an Finanzinvestoren.
Gemessen an der Zahl der Erstnotierungen lagen im ersten Halbjahr die NASDAQ und die New York Stock Exchange mit 92 bzw. 60 IPO an der Spitze, gefolgt von der Hongkong Stock Exchange (37).

(www.ey.com)

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