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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
22.04.2010
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
Deloitte: Compliance in der Finanzbranche im Wandel (Studie)

Bei einer Befragung von deutschen Banken zu ihren Compliance- und Risikomanagementsystemen im Rahmen der Deloitte-Studie „Compliance imWandel“ wurde der Nachholbedarf der Branche deutlich: Die derzeitigen Instrumentarien der Compliance-Funktion erfassen und überwachen kritische Risiken oft nur ungenügend – so ein Ergebnis der Studie. Verstöße gegen regulatorische und aufsichtsrechtliche Anforderungen sowie Reputationsschädenseienhäufig dieFolge. EinGroßteil der Finanzinstitute sehe überdies Verbesserungsbedarf in den Managementstrukturen. Die Studie zeige, wie ein integriertes Compliance- und Risikomanagement (ICRM) die Effektivität des Systems erhöhe und gleichzeitig Kosten senke.

„Die Unternehmen müssen ihren Compliance-Begriff erweitern. Es geht nicht mehr nur um die Einhaltung von Gesetzen – das Thema umfasst auch Aspekte wie unverbindliche Branchenstandards und Unternehmensethik“, erklärt Thomas Peek, Director im Bereich FSI Advisory bei Deloitte.

Veränderte Marktbedingungen
 
Die Finanzbranche befindet sich im Umbruch. 90% der befragten Banken erwarten mittelfristig eine Qualitäts- und Komplexitätszunahme von Compliance – dies liege an den steigenden Anforderungen: Die Märkte sollen transparenter, stärker standardisiert sowie regulierter werden, die Rahmenbedingungen umfangreicher, die Aufsichtsbehörden verschärfen die Branchenaufsicht und durch die Globalisierung werden die Risiken vielschichtiger.

Finanzinstitute müssen ihre Prozesse den Marktveränderungen anpassen. Die Funktion Compliance ist – so die Studie weiter – bislang häufig in verschiedenen Geschäftsbereichen abgebildet und hat keine Anbindung an das Risikomanagement. Daraus entstünden redundante Prozesse, die Geschäftsbereiche würden unnötig belastet. Die Kosten stiegen und könnten nicht zugeordnet werden – 70% der befragten Banken konnten die Compliance-Kosten nicht vollständig angeben oder nicht korrekt ermitteln. Durch die Trennung vom Compliance- und Risikomanagement entstünden außerdem Lücken bei funktionsübergreifendenThemen, die zu rechtlichen Verstößen führen könnten. Das System müsse verschlankt werden, gleichzeitig benötige die Compliance-Funktion einen unternehmensweiten Ansatz.

Mehr Effektivität bei Kosteneffizienz

Der Schlüssel zum Erfolg sei die schrittweise Einführung eines integrierten Compliance- und Risikomanagements (ICRM). An erster Stelle stehe die klare Definition der Compliance-Aktivitäten, denn hier würden Überschneidungen zum Risikomanagement offensichtlich. Die anschließende Neuorganisation der Prozesse eliminiere redundante Aktivitäten. Über diese Shared Services seien die Ressourcen für Compliance- und Risikomanagement gleichzeitig verfügbar, durch den integrierten Ansatz transparenter und sie erleichterten die Aufwendungszuordnung sowie die Synergienutzung. Die Effizienz würde steigen – die Kosten sinken.

Den kompletten Report finden Sie hier.

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