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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
12.08.2014
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC: Anstieg des Emissionsvolumens am deutschen IPO-Markt – auffallende Zunahme der Kapitalerhöhungen – positive Entwicklung im Anleihemarkt hält an

Gemäß der PwC-Studie „Emissionsmarkt Deutschland QZ 2014“ hat der IPO-Markt nach einem schwachen Start in das Jahr 2014 zur Jahreshälfte aufgeholt. Im zweiten Quartal verzeichnete die Deutsche Börse insgesamt sieben Transaktionen – davon fünf im Prime und General Standard und zwei im Entry Standard. Während im vorangegangenen Quartal kein Emissionserlös erzielt wurde, belief sich das Volumen im zweiten Quartal 2014 auf 857 Mio. Euro (2. Quartal 2013: 714 Mio. Euro). Den größten Teil hierzu trug die Braas Monier Building Group S.A. mit einem Emissionserlös von 470 Mio. Euro bei. Die Zahl der Emissionen stieg im Vorjahresvergleich von drei auf sieben, allerdings gab es im zweiten Quartal 2014 drei technische Listings.
Für ein gutes IPO-Jahr – so PwC weiter – spricht auch die weiterhin sinkende Volatilität der Kursentwicklung. Zudem tendierten die Leitindizes wie DAX und MDAX sehr fest. Die Aktienkurse der diesjährigen Emittenten hätten sich in der Tendenz gut entwickelt. Wenn es, wie erwartet, zu einer Umkehr der globalen Zinspolitik komme, stünden die Zeichen gut für ein belebtes Börsenjahr 2014. Nachdem die Entwicklung des Volumens der Kapitalerhöhungen, der sog. Secondary Offerings, im ersten Quartal 2014 mit 895 Mio. Euro hinter den Erwartungen zurück blieb, stieg der Emissionserlös im zweiten Quartal 2014 auf rund 20,2 Mio. Euro an. Dies war insbes. auf vier Transaktionen der Deutsche Bank AG in Höhe von insgesamt 17 Mrd. Euro zurückzuführen. Bereinigt um diesen Einmaleffekt ergibt sich immer noch ein Plus von gut 2,3 Mrd. Euro, zu dem maßgeblich eine Kapitalerhöhung der Volkswagen AG um rund zwei Mrd. Euro beitrug. Mit 26 Kapitalerhöhungen lag die Anzahl im zweiten Quartal 2014 zwar über dem Niveau des vorherigen Quartals, der Stand der letzten Quartale in 2013 (Q3 2013: 28; Q4 2013: 33) wurde jedoch nicht erreicht.
Bei den Unternehmensanleihen setzt sich der positive Trend des ersten Quartals 2014 fort. An deutschen Märkten emittierten Unternehmen im zweiten Quartal Anleihen im Wert von insgesamt 131 Mrd. Euro. Dies entspricht einem deutlichen Anstieg von 48 Mrd. Euro gegenüber dem vorangegangenen Quartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal hat sich damit das Volumen (47 Mrd. Euro) annähernd verdreifacht. Der durchschnittliche Zinskupon stieg von 3,12 % im Vorquartal auf 3,34 % im zweiten Quartal 2014. Der Median der Zinskupons lag mit 3,00 %leicht über dem Niveau des ersten Quartals (1. Quartal 2014: 2,97 %). Das Marktvolumen für Mittelstandsanleihen knüpfte an die Entwicklung der Vorquartale an und sank im zweiten Quartal um weitere 20 Mio. Euro (– 33 %) auf 40 Mio. Euro. Wie zuvor wurden Mittelstandsanleihen lediglich im Segment Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse begeben. Mittelstandssegmente an anderen Börsen verzeichneten auch in diesem Quartal keine Neuemissionen. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2013 (783 Mio. Euro) stellt diese Entwicklung sogar eine Verminderung um 743 Mio. Euro dar. Der durchschnittliche Zinskupon stieg von 7,00 auf 7,56 %. Im Median verzeichnete der Zinssatz eine leichte Zunahme und lag bei 7,56 %. Bereinigt um den Prime Standard lagen sowohl der durchschnittliche Kupon als auch der Median des Zinskupons bei 7,56 %.

Weitere Informationen sowie die Studie „Emissionsmarkt Deutschland“ erhalten Sie unter www.pwc.de/emissionsmarkt-q2-2014.

(www.pwc.de)

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