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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
04.11.2011
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
WPK: Ankündigung von Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung der Abschlussprüfung

Der neu gewählte Vorstand der Wirtschaftsprüferkammer (WPK) kündigt grundlegende Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung der Abschlussprüfungen an. Zudem will die WPK ihre

Mitwirkung bei der Entwicklung fachlicher Regelungen intensivieren.

Trennung von Prüfung und Beratung

In Zukunft will die WPK die Unabhängigkeit der Wirtschaftsprüfer stärken. Für die Erstellung des

Prüfungsberichts sei die Unabhängigkeit des Prüfers gegenüber dem geprüften Unternehmen unabdingbar. Grundlegende Forderung der WPK ist daher die Trennung von Beratung und Prüfung bei kapitalmarktorientierten Unternehmen.

Erstellung einer Honorarordnung

Wichtig ist der WPK auch die Erstellung einer Honorarordnung. Bisher werde das Honorar für Abschlussprüfungen häufig durch Beratungsverträge quersubventioniert. Dadurch werde der Preis

für die Prüfung gedrückt,was zu geringem Arbeitseinsatz und schlechten Prüfungsnachweisen führen könne. Fehlurteile seien die Folge. Eine allgemeingültige Honorarordnung sei daher

eine wichtige Maßnahme zur Verbesserung der Qualität.

Berufsaufsicht für Wirtschaftsprüfungsgesellschaften

Die berufsrechtliche Verantwortung für den Prüfungsbericht liege nach dem Gesetz bei dem

Wirtschaftsprüfer, nicht bei der Gesellschaft, für die er tätig sei. Die WPK will erreichen, dass auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften als solche berufsaufsichtsrechtlich Verantwortung übernehmen. Denn unrealistische Erwartungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

führten zu unzumutbaren Arbeitsbedingungen und einer untragbaren Belastung des Prüfers. Dadurch würden Fehlurteile verursacht.

Deregulierung der Prüfung

Um die Chancengleichheit der Wirtschaftsprüfer zu gewährleisten, forderte die WPK außerdem

eine Skalierung der Prüfungsabwicklung bei gleich bleibender Qualität. Denn die Art der Prüfung

hänge stark von Größe, Risiko und Komplexität des geprüften Unternehmens ab: Dax-30-Unternehmen erforderten andere Prüfungshandlungen als kleine und mittlere Unternehmen. Diese Forderung entspreche auch dem Grünbuch der Europäischen Kommission zur Abschlussprüfung.

Stärkung der WPK als Berufsvertretung aller Mitglieder

Um ihre Ziele durchsetzen zu können, will sich die WPK in Zukunft stärker als Berufsvertretung

aller Mitglieder positionieren.

(www.wpk.de)

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