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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
12.09.2014
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
Deloitte: Zentrale Rolle der IT bei erfolgreichen Fusionen und Übernahmen – Nachholbedarf bei deutschen Unternehmen

Zwischen Transaktionserfolg und Top-Management-Interesse für IT-Themen besteht ein positiver Zusammenhang. Allerdings können nur 30 % der für „Dear CFO, why IT does matter within M&A transactions“ befragten M&A-Experten dieses Interesse bestätigen. Die IT wird häufig noch immer als Support-Funktion betrachtet. Einige Unternehmen haben sie jedoch als Erfolgsfaktor identifiziert – über ein Drittel gibt an, innerhalb ihrer IT-Abteilungen M&A-Personal zu beschäftigen. Für 60 % spielt sie in der M&A-Strategie hingegen keine Rolle. Zielvorgaben werden daher oft nicht erreicht. Insgesamt befragte Deloitte zusammen mit der Technischen Universität München 88 IT- und M&A-Experten deutscher Unternehmen unterschiedlicher Größe für diese Studie. 70 bis 80 % sehen die IT lediglich als Supportfunktion – obwohl sie elementar am Transaktionserfolg beteiligt ist, wird sie also häufig unterschätzt. Das Resultat eines Deals – so die Studie – ist maßgebend abhängig von IT- und geschäftsbedingten Synergien. Die Mehrheit der Befragten konnte indes keine entsprechenden Synergieeffekte generieren. Dies liege u. a. an mangelndem Interesse und Verständnis des Top-Managements für IT-Angelegenheiten sowie an verfehlten Selbsteinschätzungen einiger Unternehmenslenker. Knapp 60 % bewerten ihre M&A-Aktivitäten als exzellent oder gut – obgleich mehr als die Hälfte der Fusionen und Übernahmen scheitern. Research & Development (R&D), Marketing & Sales, Customer Service und Procurement seien die Bereiche mit den meisten Synergiepotenzialen. Signifikante Treiber seien eine gesteigerte Prozesseffizienz, optimierte Cross-Selling-Möglichkeiten und eine bessere Informationsverfügbarkeit. Die IT könne dabei ein effektiver Faktor sein, diese Ziele zu verwirklichen und Kosten zu reduzieren. 85 % der Studienteilnehmer konnten ihre IT-Kosten senken und die finanzielle Performance im Zuge der Transaktion deutlich verbessern – dies allerdings erst nach drei Jahren. Ein verstärkter Fokus auf die erfolgreiche Realisierung von Synergieeffekten ist daher entscheidend. Ein Hauptgrund für Misserfolge von Post-Merger-Integrationen (PMI) und Carve-outs (M&A-Transaktionen) ist die zu späte Einbindung der IT in den M&A-Strategieprozess. Hinzu kommt eine unzureichende Beachtung im Due-Diligence-Prozess.

Die vollständige PM sowie die Studie sind auf der Deloitte-Homepage abrufbar.

(PM Deloitte vom 9.9.2014)

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